Die Insel

LA PALMA – Das Grüne Wunder der Kanaren

Caldera de Taburiente

Blick nach Norden mit dem Bejenado und der Caldera, rechts die Cumbre Nueva

Die kleine Atlantikinsel San Miguel de La Palma, kurz La Palma genannt, ist die grünste der kanarischen Inseln. Man nennt sie auch die La Isla Bonita, La Isla verde, die Schöne, die Grüne, da sie ganzjährig mit üppiger Vegetation bedeckt ist. Aufgrund seiner Entstehung und Lage bietet La Palma eine einmalige Natur und Landschaft. Im Norden beeindrucken die Barrancos, wilde, zerklüftete Küstenabschnitte mit tief eingeschnittenen Schluchten. Ausgedehnte Kiefer- und Lorbeerwälder mit vielen Bächen und Quellen und alpine Gebirgslandschaften kennzeichnen die weiten Bergregionen La Palmas.

Faszinierendes Zentrum der Insel ist die Caldera de Taburiente. Diese bildet den größten Senkkrater der Welt. Er entstand durch Erosion und ist von einem Ring von Gipfeln mit Höhen von 1.700 Metern bis 2.400 Metern umgeben. Eine andere Theorie besagt dass es im Bereich der heutigen Caldera um eine Rutschung handelt. Der südlich gelegene Berg Bejenado ist im Gebiet der Rutschung als Vulkan entstanden. Der Fluss Taburiente hat im laufe der Zeit das Tiefe Tal zwischen Calderarand und Bejenado gegraben.Im nörlichen Bereich der Caldera befindet sich auch mit 2.426 Metern die höchste Erhebung der Insel, der Roque de los Muchachos. Die Caldera ist unbewohnt und nur zu Fuß zu erreichen. Zugänglich ist sie nur durch die enge „Schlucht der Todesängste“, dem Barranco de las Angustias. Die Caldera wurde 1954 zum Nationalpark Parque Nacional de la Caldera de Taburiente erklärt. La Palma ist mit etwa drei Millionen Jahren eine relativ junge und noch aktive Vulkaninsel. Die noch aktiven Vulkane befinden sich im südlichen Teil der Insel. Der letzte Ausbruch fand 1971 im Süden der Insel bei Fuencaliente, dem heutigen Los Canarios, statt. Die Spuren dieser Ausbrüche – Vulkankegel, Krater, Aschefelder und kilometerlange erstarrte Lavaströme – prägen den Südteil der Insel.

Die Kanarischen Inseln

Der Kanarische Archipel

La Palma gehört zu Spanien und liegt vor der Nordwestküste Afrikas (400 km entfernt), auf Höhe der Sahara im Atlantischen Ozean. Auf den Karten findet man sie im Nordwesten unter den Koordinaten 28.5° nördlicher Breite und 18.° westlicher Länge. La Palma ist die nordwestlichste und eine der kleineren Inseln im kanarischen Archipel. Nur El Hierro und La Gomera sind noch kleiner. Ein Vergleich: flächenmäßig ist La Palma etwa so groß wie Hamburg! Auf nur 726 km2 erreicht La Palma eine kaum vorstellbare Höhe. Obwohl sie von Nord nach Süd nur 47 km breit und von Ost nach West nur 29 breit ist, erhebt sich die Insel vom Meeresboden in etwa 4.000 Metern Tiefe fast 6.500 Meter. In Relation zur Grundfläche ist La Palma die höchste Insel der Erde.

Klima

Wolkenstau an den Kanaren

Typisches Wolkenbild bei Nord-Ost-Passatwind

„Insel des ewigen Frühlings“ nannten schon die alten Griechen dieses Eiland. Tatsache ist, dass das Klima dank der südlichen Lage auf dem 28. Breitengard ganzjährig ausgeglichen ist. Temperaturextreme, wie sie für die nahe gelegene Sahara typisch sind, werden durch den die Wassermasse des Atlantik, den Kanarenstrom und den Passatwind gemildert. In den Wintermonaten liegen die Temperaturen in den Küstengebieten von La Palma selten unter 16°C nachts und tags bis 24°. Im Sommer ist es mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 20° nachts und bis 28°C immer angenehm warm. La Palma wird durch einen nord-süd-verlaufenden Gebirgszug aus Vulkankegeln, der Cumbre Vieja, in zwei klimatisch unterschiedliche Hälften geteilt. Durch diese Wetterscheide und den vorherschenden Nord-Ost-Passat ist die Süd-Westseite deutlich sonnenreicher und regenärmer als die Nord-Ost-Seite der Insel. Heiß und trocken wird es nur, wenn eine Südostwetterlage – „Tiempo africano oder Calima“Afrika-Wetter, wetterbestimmend ist. Mehrmals im Jahr und immer nur für einige Tage verdrängen Luftmassen aus der Sahara den Passat. Dann bläst ein warmer, trockener Saharawind (Calima), der feinen, roten Saharastaub mitbringt. Der Himmel ist dann wolkenlos aber dunstig, und im Hochsommer können die Temperaturen schon mal für einige Tage in den Höhenlagen ab ca. 500m auf über 40°C steigen, auf Meereshöhe liegen die Temperaturen dann bei angenehmen 30°C.

Schlechtwetterfront am Strand von Puerto Naos

Schlechtwetterfront aus Westen, Strand Puerto Naos

Im wesentlichen  bestimmen die östlichen Passatwinde das Klima La Palmas, dennoch kann sich in den Wintermonaten zwischen Oktober und April die Lage auch mal umkehren: Wenn atlantische Westwinde den Passat verdrängen kann es auf der Westseite regnen und gewaltige Wellen können an die Küste kommen. Glücklicherweise dauert die Wetterlage in der Regel nur wenige Tage. Die jährliche Regenmenge auf der Westseite im Bereich zwischen tazacorte und Puerto Naos liegt unter 400mm.

Grosse klimatische Unterschiede bestehen zwischen den Küstenregionen und den höheren Lagen. Als Faustregel gilt: pro 100 Höhenmeter wird es ein Grad kühler. Klimatabellen der Insel La Palma werden in den meisten Reisführern aufgeführt, spiegeln aber die lokalen tatsächlichen Verhältnisse nicht wieder. Genauso wie die diversen Online Wetter-Portale beziehen sich Klimadaten und Wettervorhersagen auf den Flughafen der Ostseite.